13.02.2024 - 31.01.2025: Ausstellung im Rathaus Foyer zum achtzigsten Todestag von Wassily Kandinsky

Im Rathaus Foyer erwartet Sie eine interessante Ausstellung, die am 13.02.2024 um 17:00 Uhr geöffnet wird.

Die Exposition besteht aus der Anzeigetafeln von wichtigsten Etapen der Kunst von Vassily Kandinsky sowie von den Bildern von Elena Preis (1938 - 2017), der Großnichte von Wassily Kandinsky, wessen Bilder verkauft werden. Der Eintritt ist kostenlos.

Elena Preis studierte Chemie und erhielt 1966 eine Stelle als Redakteurin an der Akademie der Wissenschaften in Moskau.  Zur Kunst gelangte sie erst mit 28 Jahren. Vor allem die Begegnung mit ihrem „Kunst- und Lebenspartner“ Wassily Pawlowsky und dessen Vater, der noch die konstruktiv-abstrakte Tradition der Wchutemas [einer Kunstschule der Moderne in den 1920er Jahren] vertrat, prägte ihren weiteren künstlerischen Weg ganz entscheidend.

Schon 1989 begann Elena Preis, an Holz- und Linolschnitten für eine Bibelserie zu arbeiten; in ihrer Ausdrucksstärke erinnern die Bilder an die deutschen Expressionisten, die sie jedoch kaum kannte. Eine Einzelausstellung brachte ich die ersten großen Erfolge, zunächst in Moskau und bald auch in Deutschland, wo religiöse Themen zuletzt bei HAP Grieshaber in so überzeugender Qualität zu sehen gewesen waren. Die Arbeiten von Elena Preis fielen stets durch ihre außerordentliche Dynamik auf, auch ihre temperamentvollen Holz- und Linolschnitte.

   

 

Allmählich entstanden zunehmend gewagtere Abstraktionen, denn: „Ich möchte mit minimalen Mitteln Schönheit schaffen.“

 

Die Formate ihrer nun ganz ungegenständlichen Linolschnitte vergrößerten sich derart, dass auch Fachleute kaum glauben konnten, dass sie von einer einzigen Platte gedruckt wurden. Jede Farbe musste einzeln aufgetragen werden, die Platte musste anschließend durch die schwere Presse geschoben und danach die Farbe ausgekratzt werden – und diese Prozedur wiederholte sich bei jeder Farbform. Auf diese Weise schaffte Elena Preis Drucke mit bis zu neun Farben! Hierbei war eine Auflage von höchstens vier Exemplaren möglich.

 

In der nächsten Etappe, von etwa 1997 an, folgte konsequenterweise eine weitere Abstrahierung: der völlige Verzicht auf Farbe. Auf festes Aquarellpapier und weißen Karton klebte sie sparsame Papierformen, die sich als Hochrelief vom Karton abheben und unterschiedlich rhythmisiert sind. Diese weißen Reliefs wirken ruhig und harmonisch in ihrer besonderen Verdichtung und Konzentration.

Alles Nicht-Notwendige ist weggelassen, es wirken nur noch die Strukturen, die Kompositionen und das Spiel von Licht und Schatten.

 

(Text: Jelena Hahl-Fontaine )               

   

Ausstellungen (Auswahl):

1997 „Wassily Pawlowsky und Elena Preis“, Russisch-Belgisches Kulturzentrum, Brüssel

2001 „Papiermetamorphosen“, Puschkin-Museum für bildende Künste, Moskau

2003 „Zeitgenössische russische Künstler“, Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg

2011 „Elena Preis“, Galerie Haasner, Wiesbaden

2012 „Elena Preis“, Kulturzentrum Silion d’Art, Maboge/Belgien

Öffentliche Sammlungen (Auswahl):

Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau

Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg

Staatliche Kunstgalerie, Kaliningrad, Russland

Bildergalerie, Nowosibirsk, Russland

Universitätsmuseum, Louvain-la-Neuve, Belgien